Die Gemeinde Utting am Ammersee und die Stadt Fürstenfeldbruck werden gemeinsam mit gemeinnützigen Projektpartnern für ihr Engagement vor Ort geehrt

München. Der Ehrenamtspreis der Versicherungskammer Stiftung möchte in diesem Jahr das besondere Engagement der Kommunen und Städte zusammen mit ihren regional sehr aktiven gemeinnützigen Organisationen anerkennen. Aus diesem Grund wurde die Preissumme auf insgesamt 80.000 Euro erhöht: Pro Regierungsbezirk in Bayern und in der Region Pfalz werden jeweils zwei Preisträger mit je 5.000 Euro ausgezeichnet. Die Jury wird im Laufe des ersten Halbjahrs 2021 die entsprechenden Kommunen und Projekte auswählen. Die Auszeichnungen werden pandemiebedingt zu einem späteren Zeitpunkt verliehen.

Im Rahmen der digital durchgeführten Jubiläumsveranstaltung „Stadt, Land, Versicherungskammer − 100 Jahre Kommunalversicherung“ der Versicherungskammer Bayern prämiert die Versicherungskammer Stiftung nun die Gewinner des Ehrenamtspreises 2021 für den Regierungsbezirk Oberbayern.

Was macht meinen Wohnort so lebenswert?
Gesucht wurde unter dem Motto „Stadt − Land − Lebenswert“ nach Initiativen und Projekten in Bayern und der Pfalz, die durch das erfolgreiche Zusammenwirken von Ehrenamt und Kommune die Lebensqualität und -situation vor Ort stärken und verbessern. Dabei standen pro Regierungsbezirk in Bayern sowie in der Region Pfalz zwei Kategorien zur Auswahl („Wir gestalten vor Ort“ sowie „Wir starten digital durch“). Dr. Frank Walthes, Vorsitzender des Vorstands der Stiftung, erklärte: „Insgesamt haben uns über 200 Bewerbungen bei der diesjährigen Ausschreibung erreicht, davon kamen 52 aus Oberbayern. Der Jury fiel die schwere Aufgabe zu, zwei Gewinner auszuwählen: Sie erhalten nun jeweils 5.000 Euro zur weiteren Verwirklichung ihrer Ideen für ein lebenswertes Miteinander vor Ort.“

In der Kategorie „Wir gestalten vor Ort“ setzte sich das „Zentrum für Bürgerschaftliches Engagement − Dorfgemeinschaft stärken und Zusammenhalt fördern“ durch − eingereicht vom Verein Füreinander e.V. und der Gemeinde Utting am Ammersee. Es zielt darauf ab, als Aktions- und Begegnungsstätte, die Aktivitäten eines Bürgertreffs mit der eines Mehrgenerationenhauses zu kombinieren: So wird ein breites soziales und kulturelles Programm von Bürger*innen aller Generationen für Bürger*innen jeden Alters gestaltet − ergänzt durch zusätzliche Angebote des ehrenamtlichen Teams des Bürgertreffs. Ein Schwerpunkt ist dabei, ältere Menschen in ihrem Alltag zu begleiten. Hinzu kommen spezielle Angebote für hochbetagte und demenziell erkrankte Senior*innen mit gerontopsychiatrischen Auffälligkeiten. Durch gemeinschaftsbildende, aktivierende und fördernde Aktivitäten − individuell oder in Gruppen −, durch Fachkräfte und Ehrenamtliche wird für diese Zielgruppe ein außerfamiliäres soziales Netzwerk geschaffen, welches Selbstständigkeit zulässt, Vereinsamung entgegenwirkt und Angehörige entlastet.

In der Kategorie „Wir starten digital durch“ überzeugte „besuch.jetzt − Videotelefonie-Plattform für Senior*innen und Angehörige“ der Corona Nachbarschaftshilfe Fürstenfeldbruck und der Stadt Fürstenfeldbruck. Im März 2020 musste das örtliche Alten- und Pflegeheim Theresianum aufgrund von Covid-19 komplett schließen. Die Corona Nachbarschaftshilfe entwickelte daraufhin eine Videotelefonie-Plattform: Ziel war es, eine technische Lösung zu finden, welche weder die Bewohner*innen überfordert noch das Pflegepersonal unnötig zeitlich bindet. Die Plattform ermöglicht es einfach und schnell − ohne technische Hürden − die Bewohner*innen online via Videocall zu besuchen, um so aktiv der Vereinsamung, verstärkt durch die Covid-19-Lage, entgegenzuwirken und gleichzeitig das Pflegepersonal zu entlasten. Die Ehrenamtlichen der Nachbarschaftshilfe übernahmen neben der Entwicklung der Plattform die Konfiguration der Endgeräte sowie die laufende Betreuung. Bei der Programmierung wurden sie von der Firma Lern.Link unterstützt, dies sogar teilweise unentgeltlich. Das Theresianum leitete die Testphasen des Projekts mit Bewohner*innen und Angehörigen. Die Stadt übernahm die Programmierungskosten sowie die laufende Server-Miete für die Plattform. Aufgrund des aktuellen Erfolgs wird die Plattform nun auch auf die anderen Senioreneinrichtungen der Stadt ausgeweitet. 

Schirmherr Innen- und Integrationsminister Joachim Herrmann sowie Dr. Frank Walthes ehrten in der digitalen Veranstaltung die glücklichen Preisträger*innen. „Wir danken Ihnen auf diesem Weg aufs Herzlichste, dass Sie sich so vorbildlich für Ihre Mitmenschen einsetzen und sich ehrenamtlich einbringen“, lobte Herrmann. „Ihr beherztes Zupacken verdient allerhöchste Wertschätzung! Behalten Sie Ihren Mut zum Engagement und machen Sie sich bitte weiter für unser Gemeinwohl stark!“

Im Video vorgestellt: Hier können Sie sich die Siegerprojekte online ansehen.


Presse-Downloads

20210201_PM_EAP2021_Preisträger_Oberbayern (application/pdf)

Die Versicherungskammer Stiftung – 2011 anlässlich des 200. Geburtstags der Versicherungskammer Bayern gegründet – fördert Projekte, die sich im Bereich der Lebensrettung und Unfallvermeidung engagieren, sich der Prävention von Straftaten sowie der Sicherheit im öffentlichen Verkehr widmen oder auch soziale Aufgaben im Bereich der Feuerwehren wahrnehmen. Der Schwerpunkt liegt insbesondere darin, Menschen zum ehrenamtlichen Engagement zu befähigen, sie darin zu unterstützen und ihre gesellschaftliche Anerkennung zu fördern. Dadurch setzt die Versicherungskammer Stiftung Impulse, ermöglicht Kooperationen und gibt so Raum zu Dialog und Diskurs.