Farbliche Klettverschlussbänder am Brustgurt der Einsatzkräfte
Die Bergwacht Bayern führt verantwortlich alle Rettungseinsätze im bayerischen Alpenraum und den bayerischen Mittelgebirgen durch. Dafür arbeitet sie eng mit den Luftrettungsbetreibern zusammen − vom Einweisen des Hubschraubers am Landeplatz oder im Gelände bis hin zu Einsätzen in schwerem Felsgelände, bei denen der:die Bergretter:in am Windenhaken eingehängt ist und sich gleichzeitig am Fels sichert. Alles Einsätze, bei denen sich die Hubschrauberbesatzung und die Einsatzkräfte der Bergwacht Bayern vollkommen aufeinander verlassen.
Allerdings ist die Luftrettung durch die Vielfalt der unterschiedlichen Einsatzmaschinen und Betreiber mit Herausforderungen verbunden. Die ehrenamtlichen Kräfte der Bergwacht Bayern arbeiten im Training und im Einsatz mit den Besatzungen der Landes- und der Bundespolizei, der ADAC- und DRF-Luftrettung sowie der SAR Staffel der Bundeswehr zusammen. Bei einem Hubschraubereinsatz treffen die Bergretter:innen der Bergwacht auf die Besatzungsmitglieder unterschiedlicher Hubschrauber: Die Beteiligten bei einem Rettungseinsatz kennen sich somit in der Regel nicht und wissen nicht, welche Rolle oder Qualifikation ein anderes Besatzungsmitglied hat.
Rollenklärung durch Kennzeichnung
Um gegen dieses Sicherheitsrisiko der Rollenklärung vorzugehen, sollen die Einsatzkräfte nun entsprechend gekennzeichnet werden − anhand eines zweistufigen Qualifizierungsmodells:
- Stufe 1: Unterwiesene Einsatzkraft | Kennzeichnung U
Einsatzkräfte mit dieser Kennzeichnung können per Anflug/Winde zugeführt werden, führen aber keine Rettungsverfahren durch.
- Stufe 2: Luftretter:in | Kennzeichnung LR
Einsatzkräfte mit dieser Kennzeichnung können per Anflug/Winde zugeführt werden und führen Rettungsverfahren mit unterschiedlichen Rettungsmitteln durch.
Die 1.500 Einsatzkräfte der Bergwacht Bayern sollen nun eine Kennzeichnung am Brustgurt erhalten − in Form von farblichen Klettverschlussbändern −, so dass zu jeder Zeit im Einsatz Rolle und Qualifikation sichtbar sind.
Das Projekt der Stiftung Bergwacht, die 2012 von der Bergwacht Bayern gegründet wurde, und das Ziel verfolgt die Einsatzfähigkeit, Sicherheit und Ausbildung der Bergwacht und ihrer Mitglieder personell, materiell und organisatorisch zu fördern, wird von der Versicherungskammer Stiftung mit 7.500 Euro unterstützt.