Forschungsprojekt des ASB KIT München in Kooperation mit der LMU München 

Unfälle, Katastrophenfälle oder Amokläufe sowie alltäglichere Ereignisse, wie der Tod naher Angehöriger, können Betroffene psychisch stark belasten. Ihnen bei der Bewältigung von (Extrem-)Situationen zu helfen ist das Ziel der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV). Die ehrenamtlichen Mitarbeitenden des Kriseninterventionsteams (KIT)- München in der Trägerschaft des ASB Regionalverbands München/Oberbayern e.V. sind seit 1994 im Einsatz, um Menschen in Krisen zu betreuen. Sie haben als eine der ersten Organisationen die Einrichtung der PSNV begründet und hohe Standards für die Qualifizierung der Ehrenamtlichen erarbeitet, die sie bundesweit durch das Mitwirken in verschiedenen Gremien auf kommunaler, Landes- und Bundesebene etablieren und sich so gleichzeitig für die Weiterentwicklung dieses Themenfeldes engagieren.

Aus dieser Motivation heraus entstand ein Kooperationsprojekt mit der Ludwig-Maximilian-Universität München (LMU) und weiteren Vertretern renommierter Institutionen mit dem Ziel neue Erkenntnisse in der Wirksamkeitsforschung von PSNV-Betroffener (PSNV-B) zu gewinnen. Die wissenschaftliche Leitung hat Prof. Dr. Thomas Ehring, Lehrstuhlinhaber für Klinische Psychologie und Psychotherapie an der LMU, inne.

Das einmalige Forschungsprojekt ist in zwei Phasen unterteilt: In der ersten – derzeit laufenden – Phase des Projektes wird auf Basis wissenschaftlicher Gutachten und unter Beratung von bundesweit führenden ExpertInnen des Fachgebiets ein Einsatzprotokoll erarbeitet. Gleichzeitig läuft eine Erprobungsphase der ersten Version dieses neuen Protokolls im Einsatzdienst des KIT-München, das nach Abschluss der Testphase und auf Basis der erhaltenen Rückmeldungen optimiert wird. Das überarbeitete Protokoll wird dann beim KIT-München in den Regelbetrieb gehen.
Parallel dazu wird eine Software zur Dokumentation von Einsatzdaten – detailliert zugeschnitten auf das neue Einsatzprotokoll ­– entwickelt: So lassen sich die Protokolldaten digitalisieren, was die Dokumentation der Einsätze, aber insbesondere die statistische und wissenschaftliche Auswertbarkeit erheblich erleichtert. Sowohl das Einsatzprotokoll, als auch die Software sollen nicht nur beim KIT-München, sondern bayern- und bundesweit für andere Organisationen in der PSNV einsetzbar sein. Hierzu stehen die Kooperationspartner im engen Austausch mit dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe des Bundesinnenministeriums.

In der zweiten Phase wird im Rahmen einer Studie die Wirksamkeit der PSNV-B und ihrer Maßnahmen untersucht.

Die Versicherungskammer Stiftung unterstützt das KIT-München mit der LMU München bei der Durchführung dieses Forschungsprojekts, da es die ersten Erkenntnisse in bisher unerforschtem Gebiet liefert und eine Verbindung von Forschung und praktischem Ehrenamt schafft.

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