ASIYAH – Gemeinsam Aktiv e.V.

Region Oberbayern

Projektziele
Die Obdachlosenspeisung verfolgt nicht ausschließlich ein humanitäres Ziel, nämlich die Bereitstellung von Essen für Obdachlose. Vielmehr ist das Ziel des Projekts, niedrigschwellig Menschen mit Migrationsbiographien den Einstieg in das Ehrenamt zu ermöglichen. Das Projekt ist bisher sehr gut darin gewesen, vor allem junge Studierende mit Migrationsbiographien in und um München zu akquirieren. In Zukunft möchten wir noch weitere migrantische Zielgruppen mit unserem Angebot erreichen. Es ist ein Anliegen des Projekts Rentnerinnen und Rentner bzw. Hausfrauen mit Migrationshintergrund aus München für das Kochen für die Obdachlosenspeisung zu gewinnen. Häufig ist diese Zielgruppe bereits aktiv innerhalb ihrer eigenen Community, etwa in Moscheeverbänden oder bei Kulturveranstaltungen. Es fehlen aber weiterhin die Zugänge und das Bewusstsein sich auch gesamtgesellschaftlich einzubringen. Hier möchte die Obdachlosenspeisung von ASIYAH e.V. eine Vorreiterrolle einnehmen und mithilfe des Preisgeldes aktiv um diese Zielgruppe werben. Gleiches gilt für Schülerinnen und Schüler mit Migrationsbiographien. Das Projekt möchte auch diese Zielgruppe dazu animieren, sich gesamtgesellschaftlich einzubringen und sich dahingehend zu sozialisieren, eine gesellschaftliche Verantwortung für die Schwachen zu übernehmen. Hinsichtlich der Weiterentwicklung des Projekts ist in Planung, die Obdachlosenspeisung durch einen mobilen Kälte-/Wärmebus zu erweitern.

Mehr zum Projekt
Das Projekt ist tief in München verankert. Nilab Taufiq, die Geschäftsführerin und Gründerin von ASIYAH e.V. wuchs in München als Tochter von Geflüchteten aus Afghanistan auf. Durch ihr Studium und die Gründung von ASIYAH e.V. in Frankfurt merkte sie, dass Frankfurt München im Bereich des migrantischen Ehrenamt vieles voraus hat. Empowert durch das migrantisch selbstbewusste Frankfurt entschied sie, Strukturen in ihrer Heimat München zu schaffen, um migrantischen Menschen die Möglichkeit zu eröffnen, sich in einem Umfeld ehrenamtlich zu engagieren, das sie ohne Vorbehalte und Diskriminierung annimmt. Zeitgleich war es ihr aber auch ein Anliegen Menschen mit Migrationsbiographien dazu zu bewegen, sich gesamtgesellschaftlich, d.h. auch außerhalb der eigenen Community und als Teil der deutschen Gesellschaft, einzubringen. Den Anschluss an althergebrachte Ehrenamtsstrukturen und Organisationen sollte dabei aber nicht zu kurz kommen. Die Obdachlosenspeisung suchte daher von Beginn an Kooperationen auch mit anderen Organisationen und Unternehmen, was auch gelungen ist. Gekocht wird zum Beispiel in den Räumlichkeiten des Kälteschutzes der Bayernkaserne im Münchner Norden. Diese werden uns dank der Kooperation mit “Schiller 25” von ihnen zur Verfügung gestellt. Schiller 25 ist eine Tochtergesellschaft der Diakonie München und Oberbayern und die Anlaufstelle für den Übernachtungsschutz in der Bayernkaserne und Beratungsstelle für wohnungslose Menschen aus der EU. Auch der Kontakt zur Unternehmen darf nicht fehlen. Da das Projekt Obdachlosenspeisung nur durch eigene Spendengelder finanziert wird, sind unsere Sponsoren eine große Hilfe und Unterstützung. Zu den Sponsoren des Projekts zählen “Josef’s Bio”, welcher uns regelmäßig mit frischem Bio-Fleisch beliefert, und “Greenbox”, welche uns regelmäßig mit einer Lieferung an nachhaltigem Einwegbesteck, Tellern, Schüsseln sowie (Papp-)Bechern unterstützen. Außerdem unterstützt uns die “Orex-Bäckerei” im Münchner Osten durch ihre Brot- und Gebäckspenden, welche von unseren ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer am Abend des Vortages abgeholt werden.

Beim Kochen und Zubereiten der Speisen ist dem Projekt zudem wichtig, auf gesunde und nahrhafte Zutaten und Gerichte zu achten, da es für die Obdach- und Wohnungslosen meist die einzige Speise in der Woche ist, die warm und vitaminreich ist. Des Weiteren werden Wasser, gelegentlich Säfte und in den kalten Wintermonaten insbesondere warmer Kaffee und Tee verteilt.”

Schlusswort
“Das Projekt ”Obdachlosenspeisung” hat den Preis verdient, weil es sich grundlegend von vergleichbaren Projekten unterscheidet. Neben dem Offensichtlichen, der Speisung der Schwächsten der Gesellschaft, verfolgt es klar die Agenda der Mobilisierung von bisher ungenutzten gesellschaftlichen Ressourcen, indem es die migrantischen Communities direkt anspricht, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen.”