Die Integration von Freiwilligen in das Krisenmanagement professioneller Strukturen war das Motto des Forums Ehrenamt – engagiert diskutiert am 22. November 2016.

Bereits zum zweiten Mal dieses Jahr lud die Versicherungskammer am 22.11.2016 zur Veranstaltungsreihe „engagiert diskutiert“, deren Ziel es ist, den Teilnehmern einen regen Austausch in kleiner, exklusiver Runde zu ermöglichen.

Der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Wolfgang Reif begrüßte die Gäste zum gemeinsamen Mittagessen mit Impulsreferaten und anschließender Diskussion in den Räumlichkeiten der Versicherungskammer Bayern. Unter den 30 geladenen Gästen waren u. a. Vertreter der Stadt München, des Bayerischen Roten Kreuzes, der Johanniter-Unfall-Hilfe, der Feuerwehrverbände, der Caritas sowie des Vereins „Münchner Freiwillige – Wir helfen e.V.“.

Drei ganz unterschiedliche Einblicke in Theorie und Praxis lieferten die Referenten:

  • M.A. Veronika Zettl vom Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation in Stuttgart erklärte, dass aus wissenschaftlicher Sicht ehrenamtliche Helfer aufgrund der gesellschaftlichen Veränderungen zunehmend unabkömmlich für „die Profis“ werden. Möglichkeiten dieser Kooperation veranschaulichte Frau Zettl anhand ihrer Forschungsprojekte REBEKA und KOKOS.
  • Andreas Sirtl von der Freiwillige Feuerwehr Berlin stellte mit der von ihm mitentwickelten App „ENSURE“ ein Best-Practice-Beispiel für die gelingende Integration Freiwilliger vor.
  • Rudi Cermak, Katastrophenschutzbeauftragter des BRK, erläuterte an Beispielen aus der Praxis die Grenzen des freiwilligen Engagements in Gefahrensituationen – und betonte trotz aller Herausforderungen die Notwendigkeit der Zusammenarbeit.

Auf die Vorträge folgte eine angeregte Diskussion der Gäste. Dabei ging es neben komplexen Sachfragen wie zum Beispiel der Schwierigkeit freiwillige Helfer in akuten Notsituationen fachgerecht zu koordinieren, auch um ganz pragmatische Fragen: Wie steht es um den Versicherungsschutz der Freiwilligen?

Schlussendlich waren sich alle einig: Um die Zusammenarbeit von professionellen und ehrenamtlichen Helfern möglichst reibungslos zu gestalten, sind feste Strukturen nötig. Wie diese im Einzelfall aussehen, hängt sowohl von Größe als auch Art der Organisation ab. Der gegenseitige Erfahrungsaustausch ist dabei besonders wichtig, denn nur so funktioniert das gemeinsame Anpacken im Ernstfall!