Dokumentation & Zusammenfassung

Über Generationen hinweg gemeinsam aktiv

Alt und jung - gemeinsam aktiv

Im Bereich des Bürgerschaftlichen Engagements, ob im Sportverein, beim Eltern-Kind-Treff oder in der Freiwilligen Feuerwehr, treffen Menschen verschiedener Generationen aufeinander, die ihr Wissen und ihre Werte einbringen. Vom offenen Austausch können beide Seiten profitieren. Gerade junge Leute, die am Anfang ihrer beruflichen Laufbahn stehen, reizt die Wissens- und Erfahrungsvermittlung durch die Älteren. Umgekehrt entwickeln die Generationen vor ihnen Verständnis für deren Lebenssituation. „Das Ehrenamt bildet die Brücke zwischen den Generationen, die insbesondere mit Blick auf den demografischen und gesellschaftlichen Wandel geschlagen werden muss“, erklärte Wolfgang Reif, Vorstandsvorsitzender der Versicherungskammer Stiftung, bei der Herbst-Edition der Reihe „FORUM EHRENAMT – engagiert diskutiert“, die sich mit dem zukunftsweisenden Themenfeld generationenübergreifenden Lernens und Handelns im Kontext des Bürgerschaftlichen Engagements beschäftigte. In Vertretung für die Schirmherrin Staatsministerin Kerstin Schreyer verdeutlichte Ministerialrat Dr. Andreas Frank, wie wichtig die vielfältige Förderung des Sozialministeriums im Bereich intergenerativer Maßnahmen ist.

Die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt untersuchte im Rahmen einer Studie mit mehr als 700 Teilnehmenden aus Deutschland generationenübergreifendes Lernen im Bürgerschaftlichen Engagement. Dabei gingen Prof. Dr. Elisabeth Kals und Svenja C. Schütt zunächst den Fragen nach, welche Formen des generationenübergreifenden Lernens – wie voneinander, miteinander und übereinander Lernen – in generationenübergreifenden Projekte stattfinden und inwieweit sich die Gewichtungen und Anteile dieser Lernformen im Zeitverlauf verändern. Abgefragt wurde zudem, welche Motive einem (generationenübergreifenden) Engagement zugrunde liegen und welche Wirksamkeiten durch generationenübergreifendes Engagement erzielt bzw. bedingt werden. Es zeigte sich, dass generationenübergreifendes Lernen ein Alleinstellungsmerkmal intergenerationaler Ehrenamts-Projekte ist und Menschen sich aus diversen, aber auch generationenspezifischen Motiven in diesem Bereich engagieren. Zudem spiegeln die Ergebnisse vornehmlich positive Wirksamkeiten eines generationenübergreifenden Austauschs im Bürgerschaftlichen Engagement wider: so zum Beispiel einen gesteigerten Lebenssinn, Lebenszufriedenheit und Wissenszuwachs, aber auch den Abbau von Vorurteilen oder gesteigerte Toleranz gegenüber anderen Generationen.



Vorgestellt: Aus- und Weiterbildungsangebote

Wie können Generationen gemeinsam lernen und vom gegenseitigen Austausch profitieren? Welche Maßnahmen braucht es und wie kann zwischen den Generationen vermittelt werden? Generationenübergreifendes Lernen kann von geschulten Haupt- und Ehrenamtlichen aktiv gestaltet werden. Im Rahmen des Forums stellten sich drei Fort- und Weiterbildungsangebote aus Bayern vor, die genau hier ansetzen:

Die lagfa bayern e.V. bietet das niedrigschwellige und praxisnahe Ausbildungsprogramm „Generationenwerker“ an, das sich an Hauptamtliche in Freiwilligenagenturen, Freiwilligenzentren und Koordinierungszentren für Bürgerschaftliches Engagement sowie an engagierte Freiwillige richtet, die schon oder künftig mit der Zielgruppe zusammenarbeiten. Die Ausbildung ist in drei Module aufgeteilt.

Die berufsbegleitende Fortbildung „Generationenmanager“ auf Bachelor-Niveau kann bei der Katholischen Stiftungshochschule München am Campus in Benediktbeuern absolviert werden. Das Studium eignet sich für Hauptamtliche, die in den Bereichen Generationenarbeit und generationenübergreifendes Bürgerschaftliches Engagement tätig sind, beispielsweise Mitarbeitende in der öffentlichen und freien Wohlfahrtspflege, in Kommunen oder aus Mehrgenerationenhäusern und Freiwilligenagenturen. Die Fortbildung ist modular aufgebaut und besteht aus fünf Seminarblöcken.

Das Landesforum Katholische Seniorenarbeit führt den Qualifizierungskurs zum „Generationenmentor“ durch. Daran teilnehmen können alle, die an Generationenarbeit interessiert sind, etwa Senioren-, Familien- und Schulbeauftragte in Pfarrei, Quartier oder Kommune, Haupt- und Ehrenamtliche in Gruppen und Verbänden, aus der Erwachsenenbildung, Seniorenprogrammen, Sportvereinen, Pflege oder offenen Altenarbeit. Der Qualifizierungskurs besteht aus zwei Teilen: dem Grundkurs mit drei und dem Aufbaukurs mit zwei Schulungstagen.

Im Anschluss an die Präsentation der Studie und die Vorstellung der Ausbildungsmöglichkeiten im Plenum gab es die Möglichkeit, die Studie sowie die drei Qualifizierungen an Thementischen im World-Café-Format mit den Referentinnen zu diskutieren. Viele Teilnehmende nutzten ausgiebig die Gelegenheit, sich fachlich auszutauschen und ihr Netzwerk auszubauen.

Weitere Informationen zu den Aus- und Weiterbildungsangeboten können Sie den angehängten PDFs entnehmen.

Anhang