Engagiert! Füreinander im Einsatz
6. Ehrenamtsymposium der Versicherungskammer Stiftung
am 17. Mai 2019, 10 bis ca. 15 Uhr (Einlass und Registrierung ab 9.00 Uhr) in den Räumen der Versicherungskammer Bayern, Warngauer Straße 30, München.
Sich couragiert und engagiert für andere einzusetzen oder gar Schlimmeres zu verhindern, ohne sich selbst zu gefährden, erfordert Verantwortung, Mut, jede Menge Wissen und Erfahrung.
Spontane Helfer und Ehrenamtliche (nicht nur) aus Rettungsorganisation sind bei ihren Einsätzen für das Gemeinwesen mit unterschiedlichen (Extrem-)Situationen konfrontiert. Gemeinsam mit unseren ReferentInnen und Gästen möchten wir bei diesem Symposium darüber sprechen, wie beispielsweise durch Übungen, Handbücher, psychologische Begleitung oder technische Lösungen Ehrenamtliche und zivile Retter unterstützt und begleitet werden können.
Grußwort
Joachim Herrmann – Bayerischer Minister des Innern, für Sport und Integration
Die Versicherungskammer Bayern beeindruckt seit Jahrzehnten mit ihrem gesellschaftlichen Engagement. Seit 2011 verfolgt sie mit ihrer Stiftung das Ziel, ehrenamtliches Engagement zu unterstützen und so Zusammenhalt und Sicherheit in unserem Land zu erhöhen. Eine überaus wichtige Aufgabe, denn ohne die aktive Mitwirkung unserer Bürgerinnen und Bürger würden sich zahlreiche gesellschaftliche Herausforderungen nicht bewältigen lassen. Der Staat allein kann ein gutes und friedliches Zusammenleben in Freiheit und Sicherheit nicht bewerkstelligen. Gestaltungskraft und Lebendigkeit unserer Gesellschaft hängen darum davon ab, welches Maß an Verantwortung jeder einzelne Bürger für unser Gemeinwesen übernimmt. Ohne bürgerschaftliches Engagement wären viele Projekte nicht vorstellbar und unser flächendeckender Sicherheitsstandard wäre nicht auf unserem hohen bayerischen Niveau zu gewährleisten. Denn auch in den sicherheitsrelevanten Bereichen stellen sich die ehrenamtlichen Einsatzkräfte mit ihrem unermüdlichen, tatkräftigen Einsatz in den Dienst der Gemeinschaft. Rund 430.000 Menschen in Bayern setzen sich hier ein – sei es nun bei den Feuerwehren, den freiwilligen Hilfsorganisationen, dem Technischen Hilfswerk oder den Sicherheitswachten.
Das ist großartig. Wir können darum mit Stolz sagen: Bayern ist Ehrenamtsland!
Wir brauchen aber auch über den Einsatz im sicherheitsrelevanten Bereich hinaus Bürgerschaftliches Engagement und eine Kultur des Hinschauens in unserer Gesellschaft. Wir müssen füreinander einstehen und in Konfliktsituationen Zivilcourage zeigen. Es darf uns nicht gleichgültig sein, wenn Mitmenschen Gewalt erfahren, sei es auf der Straße oder in öffentlichen Verkehrsmitteln. Frauen und Männer, die in solchen Situationen aufstehen und Verantwortung übernehmen, tragen maßgeblich zur Sicherheit unserer Mitbürger bei.
Alle, die sich zum Wohle der Menschen in unserem Land ehrenamtlich einbringen oder spontan helfen, verdienen hohe Anerkennung, großen Respekt und ein ganz
herzliches Wort des Dankes! Nicht weniger Anerkennung, Respekt und Dank gilt der Stiftung. Mit ihren zahlreichen Projekten und der finanziellen Unterstützung
von Initiativen und Einrichtungen im Bereich des Ehrenamts trägt sie an vielen Stellen wesentlich dazu bei, dass ehrenamtliches Engagement gelingt. Lassen
Sie in Ihrem Einsatz für andere nicht nach! Dazu wünsche ich Ihnen allen viel Kraft, Glück, Erfolg und Gottes Segen!
Joachim Herrmann
Bayerischer Staatsminister des Innern, für Sport und Integration
Mitglied des Bayerischen Landtags
Programm
1. Begrüßung und Gesprächsrunde
„STARK FÜR EIN LEBENDIGES MITEINANDER“
- Wolfgang Reif
Vorsitzender des Vorstands der Versicherungskammer Stiftung - Dr. Frank Walthes
Vorsitzender des Vorstands des Konzerns Versicherungskammer - Joachim Herrmann
Staatsminister des Bayerischen Staatsministeriums des Innern, für Sport und Integration
2. Verleihung unseres Ehrenamtspreises „Gesellschaftsritter: Mut zum Einsatz“ und Nominierung für den Deutschen Engagementpreis
3. Keynote
„Gaffst du noch oder hilfst du schon?“
Der Einfluss von situativen und personalen Faktoren auf Zivilcourage und Hilfeverhalten
Wann helfen Menschen, wann helfen sie nicht? Warum handeln sie so? Ist zivilcouragiertes Verhalten angeboren oder erlernbar? Welche Werte herrschen in unserer Gesellschaft vor, die prosoziales Verhalten fördern, welche Entwicklungen gibt es, die langfristig hinderlich sein werden? All diesen Fragen soll aus einer psychologisch-wissenschaftlichen Perspektive nachgegangen werden!
Dr. Julia Fischer
Dipl.Psych., Dozentin an der Universität Regensburg, Fachbereich Sozialpsychologie
4. Diskussionsforen zu folgenden Themen
- Spontan im Einsatz – Organisatorische Vorbereitungen für Einsatzorganisationen im Umgang mit Spontanhelfenden
Spontanhelfende – eine nicht neue, aber in der Vergangenheit stärker beachtete Helfendengruppe – stellt die etablierten Einsatzorganisationen vor Herausforderungen. Wie sollen sie mit dem Engagement umgehen, wenn sie selbst eine Vielzahl von Aufgaben zu erledigen haben.
- Wie können sich Einsatzorganisationen auf den Einsatz von Spontanhelfenden vorbereiten?
- Welche Rahmenbedingungen sind hierfür notwendig?
- Welche Rolle spielt Kommunikation?
- Lassen sich Spontanhelfende in Übungen einbinden?
Patrick Drews
Master of Public Administration (MPA) – Research Fellow am Fraunhofer IAO
- Emotionen im Einsatz
Ehrenamtliche Helfer sind in ihren Einsätzen verschiedenen Belastungen ausgesetzt. Das müssen nicht zwangsläufig immer Situationen sein, die sich besonders dramatisch gestalten oder tragisch enden. Manchmal ist es auch schlicht der Einsatzalltag, der Nerven kostet. Was tun, um trotzdem belastbar und ausgeglichen zu bleiben? Und wie damit umgehen, dass Gewalt gegen Einsatzkräfte zu einem immer größeren Problem zu werden scheint?
- Gewalt gegen Rettungskräfte: Realität oder moderner Mythos?
Entwicklung der Gewalt gegen Rettungskräfte und deren Relevanz im Einsatzalltag. Empfehlungen für Maßnahmen gegen Gewalt im Einsatz
Matthias Bonigut
Consultant Healthcare, Unternehmer in der Notfallrettung, OrgL/ELRD München
- Gewalt gegen Rettungskräfte: Realität oder moderner Mythos?
- Humor im Einsatz – Ist Lachen überhaupt erlaubt?
Humor als Coping-Mechanismus: Nutzen, Einsatzmöglichkeiten und Grenzen von Humor in der Bewältigung und Verarbeitung von belastenden Situationen
Katharina Wuttig
Studentin der Humanmedizin- Wenn das Stressfass überläuft: Belastungen im Einsatzwesen
Wie entsteht Stress bei Einsatzkräften. Wie zeigt er sich und was kann man tun?
Peter Zehentner
Leiter KIT-MünchenModeration: Verena Blank-Gorki
- Wenn das Stressfass überläuft: Belastungen im Einsatzwesen
- Digital im Einsatz
Die Bergwacht Bayern entwickelt in Zusammenarbeit mit der 3D RealityMaps GmbH eine Technologie, die die Einsatzplanung, -durchführung und -dokumentation der Bergwacht mittels 3D-Karte verbessert.
Florian Abt
Projektleiter ELA 3D (Bergwacht Bayern) - Engagiert Stärken (er)leben
Menschen, die sich ihrer Stärken bewusst sind, fühlen sich zufriedener, sind stressresistenter sowie körperlich fitter und strahlen das auf ihre Umgebung ab. Erleben Sie die positive Wirkungsweise bewusster Stärkenfokussierung durch praktische Anwendung
.Elisabeth Jandl-Zacher
Sozialberaterin bei der Versicherungskammer Bayern - Couragiert im Einsatz
Welche Bereiche für Zivilcourage gibt es in unserer Gesellschaft, d. h. wo und wie kann ich mich einsetzen? Welche Möglichkeiten, aber auch welche Schwierigkeiten tun sich auf? Wie gehe ich damit um? Wie können Menschen aktiviert werden, Hilfeverhalten zu zeigen?
Nach einem kurzen Impulsvortrag möchten wir mit Ihnen konkrete Beispiele aus dem Alltag diskutieren und Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch bieten.Dr. Julia Fischer
Dipl.Psych., Dozentin an der Universität Regensburg, Fachbereich SozialpsychologieDr. Silvia Oßwald-Meßner
Dipl. Psych., Dozentin an der Hochschule für den öffentlichen Dienst, Fachbereich Polizei
Die Veranstaltung moderiert Nicole Krieger.